Die Bauweise „Stein-auf-Stein“ steht hierzulande hoch im Kurs. So sind laut aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamts bereits 2018 etwa 75 Prozent der Wohngebäude in Deutschland aus Mauerwerk erbaut. „Das hängt sicherlich mit der Flexibilität des Baukörpers und dessen bauphysikalischem Nutzen zusammen“, sagt Torsten Kühnert, Leiter des technischen Außendiensts im Bereich Anwendungstechnik der Unternehmensgruppe fischer. „Neben statischen tragenden Funktionen in Form von Wänden und Decken leisten Mauersteine einen Beitrag zur Wärmedämmung und zum Schallschutz. Zudem punktet der Baustoff beim Innenraumklima. Einer der Gründe: Mauerwerk kann Raumfeuchtigkeit sehr gut aufnehmen und abgeben.“
Dabei gibt es eine große Vielfalt am Markt – vom klassischen Mauerwerksziegel über Varianten aus Kalksandstein bis zu Leicht- oder Porenbeton. Verankerungen können sich in dem vielfältigen Baustoff jedoch bisweilen schwierig gestalten. „Speziell bei der Planung von Dübelgruppen sind die Maße der Achsabstände stark abhängig vom jeweiligen Steinformat. Tendenziell müssen Planer größere Ankerplatten einkalkulieren als etwa in Beton“, beschreibt Torsten Kühnert die Herausforderungen. „Zugleich benötigen sie viele Informationen zu den Mauersteinen. Dazu zählen dessen Art, Format, Lochbild, Füllung, Festigkeit, Rohdichte oder Nutzungsbedingungen, Temperatur und Feuchtigkeit.“
Oftmals fehlen, gerade bei älteren Bauwerken, Informationen über die Verankerungsgründe. Erste Anhaltspunkte geben Probebohrungen und eventuell verfügbare Planunterlagen bei dem Bauherrn oder den Baubehörden. Wichtige Unterstützung leisten technische Außendienstmitarbeiter der Unternehmensgruppe fischer, die an den Dübeln auf der Baustelle vor Ort Zugversuche unter Beachtung der gängigen Regelwerke durchführen und auswerten. So lassen sich die Belastungswerte ermitteln. Bei Steinarten, die sich nicht eins zu eins in der ETA finden lassen, unterstützen die fischer Anwendungstechniker zudem bei der Einordnung.
Herausforderungen ergeben sich auch daraus, dass der Trend bei Mauersteinen hin zu einer immer stärkeren Wärmedämmung geht, um die steigenden Ansprüche der Gesellschaft und des Gesetzgebers an eine energieoptimierte Bauweise zu erfüllen. „Im Kontext von Befestigungen müssen Steine mit einem hohen Dämmwert bei zugleich ausreichender Festigkeit produziert werden“, sagt Kühnert. „Das ist nicht einfach. Denn je filigraner die Steinstruktur ist und je geringer die Steinfestigkeit, umso weniger Lasten können eingeleitet werden.“ In der Europäischen Technischen Bewertung (ETA) sind sehr viele Steinarten hinsichtlich der charakteristischen Tragfähigkeit von Dübeln in Abhängigkeit vom Gewindedurchmesser, Verankerungstiefen sowie Achs- oder Randabständen geregelt. „Auf dieser Basis bietet fischer eine große Vielfalt am Markt“, betont Kühnert. „Denn durch die konsequente Erfassung der Leistungsdaten vieler Steine mittels ETA sind wir in der Lage, passgenaue Systemlösungen bei den geregelten Steinarten anzubieten.“ Mit seiner Vielzahl an System-Zulassungen ermöglicht der fischer Injektionsmörtel FIS V eine hohe Lastaufnahme in sämtlichen Baustoffen, wie Beton, aber auch Voll- und Lochsteinmauerwerk. Torsten Kühnert: „Andere Hersteller bieten auch Injektionsmörtel mit zugehörigen Siebhülsen und Gewindestangen an, doch dank der präzisen Ausrichtung unserer Lösungen an den ETA-Leistungsdaten sind unsere Produkte enorm effektiv. So benötigen etwa unsere Siebhülsen nachweislich weniger Mörtel als Wettbewerbslösungen. Auch können wir bei vielen Steinarten spezielle Durchstecksiebhülsen oder Putzüberbrückungen anbieten – um nur einige Produktvorteile zu nennen.“
Für die optimale Verankerung in gedämmten Mauerwerkswänden eignen sich, je nach vorliegenden Lasten und Dämmstoffen, die Systeme Thermax 8 und 10 oder für zulassungsrelevante Befestigungen Thermax 12 und 16. Auch bei den Gewindestangen für Mauerwerk bietet fischer variable Größen (von M6 bis M16), Längen und Verankerungstiefen – und somit immer die richtige Systemlösung in Kombination mit dem FIS V. Bei der Ausführung gilt es, jedes Bohrloch, außer bei Lochsteinen, zu reinigen. Denn das kann große Auswirkungen auf die Tragfähigkeit von Befestigungen haben. Generell sollte das Befestigungssystem immer so Anwendung finden, wie es in den fischer Anleitungen gemäß ETA empfohlen wird.
Weitere Tipps zur Befestigung in Mauerwerk:
Torsten Kühnert und Kollegen aus der fischer akademie geben Präsenz- und Online-Seminare zur Befestigung in Mauerwerk.
fischer Befestigungskompasse führen, ausgehend vom jeweiligen Baustoff, sicher zum geeigneten Produkt.
fischer Anwendungstechniker geben Rat bei allen Befestigungsaufgaben – auch bei komplizierten Fällen.
Mit der fischer Professional App können Handwerker sich per Angabe gängiger Parameter, wie Baustoffe und Lasten, komfortabel zur passenden Befestigungslösung tippen. Erhältlich im Apple Store und Google Play Store.
Mit der fischer Fixperience Planungssoftware lassen sich Bemessungen von Metall-Injektionsdübeln zur Verankerung in Mauerwerk gemäß den aktuellen europaweit gültigen Leitlinien einfach und schnell durchführen. Ideal ist das Modul C-FIX für den fischer FIS V.