Der Befestigungsspezialist fischer entwickelte und lieferte eine neue Systemlösung zur Montage der Oberleitungen im Fildertunnel, der als Teil des Projekts Stuttgart 21 entsteht. Dabei erfüllte die Befestigungsinnovation alle projektspezifischen Anforderungen.
Der rund 9,5 Kilometer lange Fildertunnel wird nach Fertigstellung auf der neuentstehenden Schnellfahrstrecke Stuttgart–Ulm den Stuttgarter Hauptbahnhof in „Kessellage“ mit der Filderebene verbinden. Dabei wird die Unterquerung rund 153 Höhenmeter überwinden. Mit fast 9,5 Kilometern wird der Fildertunnel der längste Doppelröhren-Eisenbahntunnel und der drittlängste Tunnel in Deutschland sein. Bauherr ist die DB InfraGo AG, vormals DB Netz AG (Frankfurt am Main). Mit der Planung und Ausführung der Oberleitungs-Montage beauftragt ist die SPL Powerlines Germany GmbH (Forchheim) – Teil der Powerlines Group mit jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich der Bahnelektrifizierung.
Um im Fildertunnel Anbauteile aus Stahl und Aluminium zur Montage der Oberleitungen zu befestigen, entwickelte der Befestigungsexperte fischer die ideale Systemlösung. Dabei verankern die Reaktionspatronen FHB II-PF und der Highbond-Spezialmörtel FIS HB 360 S zusammen mit Highbond-Ankerstangen FHB II-A S und dem fischer Verfüllset für dynamische Belastungen die Anbauteile dauerhaft sicher in den Stahlbeton-Tübbingen. Die fischer Systemkomponenten kamen in Ausführungen aus nicht-rostendem Stahl (R) in den Größen M24 x 170/50 R (640 Stk.), M20 x 170/50 R (1.532 Stk.) und M16 x 95/60 R (4.180 Stk.) zum Einsatz.
„Extra für das Projekt haben wir die Nutzungsdauer unseres eingesetzten chemischen Befestigungssystems von 100 Jahren und das Befestigen in diamantgebohrten Löchern in die Europäisch Technische Bewertung (ETA) aufgenommen. Mit seiner sehr schnellen Aushärtezeit ist unser Injektionssystem zudem für die Montage an der Tunneldecke und -wand prädestiniert. Die Systemlösung eignet sich außerdem für dynamische Einwirkungen aus dem Zugverkehr unter Berücksichtigung einer Abstandsmontage, bedingt durch die Tunnelwölbung“, erklärt Reinhold Pfaff, Entwickler in der fischer Business Unit Chemie, der das Projekt mitbetreute. „Damit werden alle Anforderungen des Bauherrn und unseres Kunden an das Befestigungsmittel erfüllt.“
Den Nachweis der dynamischen Eignung bescheinigt ein Gutachten von Prof. Dr.-Ing. Jan Hofmann, Dekan der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Professor für Befestigungstechnik und Verstärkungsmethoden am Institut für Werkstoffe im Bauwesen und stellvertretender Direktor der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart. Rechnerische Nachweise für die Gesamteignung erbrachte die Technische Beratung im Innendienst der deutschen Vertriebsgesellschaft der Unternehmensgruppe fischer. Und die fischer Business Unit Chemie ermöglichte das Bauvorhaben zudem durch Versuche, die technische Ausarbeitung und die Koordination mit dem Gutachter.
Mirjan Bubser, Leiter der Anwendungstechnik im Innendienst von fischer Deutschland, betont: „Neben der passenden Produktlösung überzeugten wir den Bauherrn und unseren Auftraggeber auch mit unseren vielen Serviceleistungen. Diese umfassten die Auswahl und Bemessung des Befestigungssystems sowie eine Montageschulung und Unterstützung bei der Ausführung vor Ort.“ Weiter unterstreicht Mirjan Bubser, der das Projekt maßgeblich mitverantwortete: „Ermöglicht wurde der Projekterfolg durch die sehr gute abteilungsübergreifende Zusammenarbeit unseres Unternehmens, insbesondere in den Bereichen Vertrieb Industrie/OEM, Technische Beratung im Innendienst der deutschen Vertriebsgesellschaft sowie Entwicklung der Business Unit Chemie.“
Der Befestigungsexperte fischer wird das Befestigungsvorhaben von der Planung über die Umsetzung bis zum erfolgreichen Projektabschluss weiterhin erfolgreich begleiten.