Sicherer Halt für Element-Fassade des Estrel Towers

Befestigungs-Kompetenz für Berlins neuen Höhepunkt

10/23/2024
Waldachtal

In Berlin entsteht aktuell der Estrel Tower, der sich nach Fertigstellung in 176 m Höhe über den Dächern der Stadt erheben wird. Der 45 Etagen umfassende Turm wird Teil des Bauensembles des Estrel-Hotels. Um die Fassaden-Elemente dauerhaft sicher an der Gebäudehülle zu verankern, kommen Ankerplatten zusammen mit fischer FAZ II Plus Bolzenankern sowie die fischer Einlegeschiene InnoLock FES zum Einsatz. 

Der Estrel Tower in Berlin-Neukölln, entworfen vom deutschamerikanischen Architekturbüro Barkow Leibinger, wird nach Fertigstellung mit 176 m das höchste Hochhaus in Berlin sein. Auf 45 Etagen sollen sich 522 Hotelzimmer, Suiten, Lofts und Langzeitapartments sowie ein Fitness- und Spa-Bereich verteilen. Daneben wird der Estrel Tower Büro- und Coworking-Flächen, eine Galerie, ein Restaurant, eine Skybar und eine flexible Eventfläche beherbergen. Im Juli 2021 begannen die Tiefbauarbeiten. Der Bau – eine Stahlbetonkonstruktion mit einschaliger Glasfassade – wird voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein. Von begrünten Dächern inklusive Photovoltaik-Anlagen über Wildblumenwiesen, einem neuentstehenden Park entlang des Neuköllner Schifffahrtskanals und einem Fahrradparkhaus bis zur CO2-neutralen Fernwärme werden hierbei hohe Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt. Der Estrel Tower strebt eine LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) mit höchster Auszeichnung „Platin“ an. 

Die Glasfassade bietet eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt. Vorgestellte Aluminium-Finnen wurden speziell an die Sonneneinstrahlungen vor Ort angepasst, um zusammen mit der Sonnenschutzverglasung und geschlossenen Fassadenteilen das Aufheizen der Räume im Sommer zu vermeiden. Gestalterisch verleihen sie der der Gebäudeansicht Tiefe, unterstützt durch ihre diagonale Ausrichtung und ihre verschiedenen Abstände zur Gebäudehülle. Die Fassaden-Elemente werden werkseitig vorgefertigt auf die Baustelle geliefert. Der klassische Aufbau besteht in einer Aluminium-Tragkonstruktion und einer durchgehenden Glasscheibe als Füllung, teilweise auch vertikalen Öffnungsflügeln, sowie integrierten Zu- und Abluftöffnungen, dem Dichtungssystem und Verbindungselementen. Stoß- und Satteldichtungen stellen die Luft- und Wasserdichtigkeit sicher – somit die Energieeffizienz und den Schutz vor Witterungseinflüssen. Die Stoßstellen werden ordnungsgemäß verklebt. So wird die Gebäudehülle geschlossen, dicht und energieeffizient montiert. Bewegungen der Fassade durch thermische Ausdehnung oder Windlasten werden ausgeglichen. 

Die beauftragten Fassadenbauer von FKN FASSADEN bringen die Elemente geschossweise von unten nach oben an. Ausschlaggebend ist hierbei, die Personen und die schweren Teile gegen Absturz zu sichern. Durchschnittlich wird die Gebäudehülle einer Etage mit 64 Elementen pro Woche fertiggestellt. 2.881 Elemente werden insgesamt verbaut.

Herausforderungen bei der Montage ergeben sich für die Fassadenbauer neben zeitweisen Windaufkommen unter anderem durch den Transport. Die Bekleidungs-Elemente sind 2,5 m breit und wiegen je nach Größe ca. 800 und teilweise 1.000 kg. Sie werden mit elektrischen Seilwinden in einem Korb nach oben gezogen. Mit einer zweiten Anlage werden die Elemente aus dem Korb rausgezogen und horizontal um das Gebäude zum Montageort gefahren.

Bei den schwergewichtigen Fassaden-Elementen ist die sichere Befestigung ausschlaggebend. Jeweils ein Element wird mit zwei Ankerplatten zusammen mit je zwei 173 mm langen fischer FAZ II Plus 16/50 R Bolzenankern mindestens 85 mm tief in Beton verankert. Die „Kraftbolzen“ nehmen sehr hohe Zug- und Querkräfte auf. Zudem punkten die Anker mit Vorteilen, wie der schnellen und einfachen Montage ohne Bohrlochreinigung sowie hoher Sicherheit. Durch seine Nutzungsdauer von bis zu 120 Jahren (bestätigt durch externes unabhängiges Gutachten) garantiert der FAZ II Plus auch nach mehr als einem Jahrhundert noch festen Halt.

Bei einer weiteren Befestigungsmethode werden die vollständig feuerverzinkten fischer Einlegeschienen InnoLock FES RS-S verbaut. Dabei sind die Unterkonstruktionskonsolen stirnseitig vor der Stütze mit den Hammerkopfschrauben FBC-S-225 in der Größe M16 x 80 mm befestigt. Die InnoLock Schienen sind bereits bündig mit der Betonstütze in den Beton eingelassen. Mit den zugehörigen Hammerkopfschrauben und Muttern befestigen die Fassadenbauer hieran die Anbauteile. Dazu drehen sie die Schrauben per ca. 90 Grad im Uhrzeigersinn und bringen anschließend das vorgeschriebene Drehmoment auf. Die Fassaden-Elemente werden dann formschlüssig in eine Ausfräsung der Ankerplatten eingehängt.

Durch die breite, robuste Verzahnung von fischer InnoLock Schiene und Hammerkopfschraube entstehen Verbindungen, die höchsten Belastungen auch in Schienenlängsrichtung durch bewährten Formschluss standhalten. Gleichzeitig erleichtern und beschleunigen die verzahnte Verbindung und das geringe Anzugsmoment die sichere Montage. Auch die patentierte Lippengeometrie (gestufte Schienenlippe) ermöglicht hohe Haltewerte für Zug­, Quer­ und Längslasten. Durch ein ausgeklügeltes Funktionskonzept bleibt die Hammerkopfschraube auch bei höchster Belastung sicher mit der Ankerschiene formschlüssig verbunden.

Die richtige Befestigungstechnik garantiert dauerhaft sicheren Halt des Wolkenkratzers Estrel Tower, dem neuen Wahrzeichen Berlins mit Strahlkraft über die Grenzen der Stadt hinaus.

Katharina Siegel-Rieck
Pressereferentin fischer Befestigungssysteme,
fischer Electronic Solutions
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