Die Zimmerer der Firma Holzbau Wetzel aus dem schwäbischen Eutingen bauten die Ansitzeinrichtung gemäß geltender „Unfallverhütungsvorschriften Jagd“ (VSG 1.1, VSG 2.1 und VSG 3.1). Unterstützung kam von den Jägern Jens Kummer, Markus Bok und Dieter Scherrmann. Letzterer ist gemeinsam mit Klaus Fischer, Inhaber der Unternehmensgruppe fischer, Grundeigentümer des Reviers im schwäbischen Altheim, wo die Einrichtung heute steht. Durch die Bockhöhe von 5 m behalten die Jäger ihre Landfläche rund um den Hochsitz gut im Blick und verfügen über einen sicheren Kugelfang. Die 2 m hohe, geschlossene Kanzel bietet auf der Grundfläche von 1,2 m x 2 m genug Platz für zwei Personen. Für weiteren Komfort sorgen eine umklappbare Bank und Fenster an allen Seiten. Die Fenster sind innen mit Plexiglasscheiben ausgestattet, die sich hochklappen lassen, und außen mit verschließbaren Läden versehen. Der Vorbau mit Geländer sorgt für den sicheren Einstieg beziehungsweise Übergang von der Treppe zur Kanzel. In der Werkstatt der Firma Holzbau Wetzel verschraubten die Experten das Untergestell und die geschlossene Kanzel. Im Revier wurde später der Hochsitz zusammengefügt und gestellt.
„Schrauben haben gegenüber Nägeln den Vorteil, dass sie sich bei Bedarf mit dem Akku-Bohrer leicht wieder lösen und neu einbringen lassen‟, erklärt Zimmermeister Achim Wetzel. „Jedoch sollten nicht die erstbesten Varianten gewählt werden, die etwa unter Kälte brechen oder durch Feuchtigkeit rosten. Dadurch besteht die Gefahr, dass sicherheitsrelevante Teile wie Sprossen, Geländer und Bodenbretter nachgeben.“ Daher verwendeten die Zimmerer und Jäger die fischer Power-Fast Edelstahlschrauben in A2 oder A4. Diese halten direkter Bewitterung im Außenbereich stand und eignen sich für Holzkonstruktionen in entsprechender Umgebung. Dies bestätigt die hier greifende Schraubenbewertung mit der Einstufung in Nutzungsklasse 3 nach Eurocode 5. Weitere Sicherheit zur Eignung in Nadel-, und Laubholz gibt die ETA (Europäisch Technische Bewertung).
„Neben dem Korrosionsschutz liegen Vorteile in dem TX-Innenstern für unkomplizierte Werkzeugaufnahme und dem großen Tellerkopf für hohe Lastübertragung‟, sagt Michael Schröter, fischer Anwendungs- und Produktmanager für Holzbau und Schrauben und zugleich passionierter Jäger. „Gewindeschneidkerben und Schaftfräsrippen beschleunigen den Einschraubvorgang genauso wie das bis in die Spitze reichende Gewinde, das selbst auf harten Oberflächen schnell ‚anbeißt‘ und das Vorbohren erspart.“ Das Doppelgewinde ermöglicht ebenfalls ungebremsten Vortrieb und verringert die Spaltneigung des Holzes – auch in Randnähe. Durch den glatten Schaft im oberen Bereich werden die Hölzer fest zusammengepresst. Bei verschiedenen Längen betrug der Durchmesser der Schrauben 8 mm für die Eckpfosten, Diagonalstreben und Querriegel des Bockgerüstes, 6 mm für das Geländer sowie die Leitersprossen und -stützen, 5,5 mm für den Belag des Vorbaus als auch 4 mm für die Außenschalung der Kanzel. Bei den tragenden Schraubenverbindungen kamen gemäß ETA zwei Schrauben zum Einsatz.
Alle tragenden und äußeren Teile des Untergestells, der Leiter und der Kanzel wurden aus Douglasie gefertigt. Denn das Nadelholz ist witterungsfest, leicht und wirtschaftlich. Dabei achteten die Handwerker auf die jeweils passenden Holzquerschnitte und berücksichtigten Spalte im Dielenboden, damit das Holz sich bei Feuchtigkeit ausdehnen und das Regenwasser besser ablaufen kann. Die Seitenwände der Kanzel sind außen mit einer Stülpschalung aus Douglasie verkleidet. Ein Stahlblechdach mit 10 cm Überstand schützt die Kanzel vor Witterung und schirmt die Verbindungspunkte der Unterkonstruktion vor Tropfwasser ab.
Für Standsicherheit und Schutz vor eindringender Feuchtigkeit von unten sorgen vier Betonfundamente, auf denen die Füße verankert wurden. Die Handwerker haben zudem einen Betonblock als Gewicht mit Drahtseilen und Ösen unter dem Kanzelboden abgespannt, wodurch der Hochsitz auf speziellem Wege zusätzlich gegen Kippen gesichert wird. Die konischen Eckpfosten wurden mit dem fischer Injektionsmörtel FIS V und FIS A Ankerstangen mit 12 mm Durchmesser und 120 mm Länge in A4 in den Betonfundamenten verankert. Durch den Abstand der Eckpfosten zum Erdboden dringt von unten keine Feuchtigkeit in das Holz ein. Der Hochsitz in dem Hochplateau mit starkem Windaufkommen steht also sicher – und wird noch über viele Jahre hinweg das Revier in Altheim bereichern.
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