Der Entwurf des Büro- und Empfangsgebäudes sieht einen gläsernen Baukörper vor. Dieser enthält auf drei Ebenen die Arbeitsbereiche für circa 2.000 Mitarbeiter. Die Stahlkonstruktion soll sich auf Stützen über einer gebauten Landschaft im Erdgeschoss erheben. Dem Baukörper verleiht dies eine schwebende Wirkung und Leichtigkeit.
Offenheit kennzeichnet das Bürogebäude sowohl äußerlich als auch im 50.000 m² großen Innenbereich. Die Aufteilung und Gestaltung der Räumlichkeiten fördert den Austausch der Mitarbeiter und ermöglicht die flexible Umsetzung von neuen Ideen und Arbeitsabläufen. Verantwortlich für die Ausführung der 14.400 m² großen Elementfassade aus Aluminium und Glas war die Dobler Metallbau GmbH mit Sitz in Nürnberg. Der Metallbaubetrieb setzte Konsolen mit Langlöchern zur Verschraubung an die Stahlbaukonstruktion ein. Dies ermöglicht einen Ausgleich von Toleranzen. Durch die variierenden Toleranzen kommt es jedoch zu unterschiedlichen Positionen der Schrauben in den Langlöchern.
Der Einsatz von Konsolen mit Langlöchern in Querkraftrichtung ist durch die Stahlbaunorm nicht geregelt. Um eine definierte Lastübertragung in den Langlöchern zu gewährleisten, wurde eine vollständige Verfüllung der Ringspalte zwischen Schraube und Langloch der Ankerplatte mittels des fischer Spezialmörtels FIS HB durchgeführt. Hierzu wurde nach Montage des Bauteils anstelle der sonst üblichen Unterlegscheibe eine speziell auf das Langloch zugeschnittene Abdeckplatte verwendet. Diese wurde mit einer auf die Schraube abgestimmten Durchgangsbohrung sowie einer zusätzlichen Bohrung, durch die eine nachträgliche Injektion des Mörtels ermöglicht wurde, angefertigt. Wichtig war hierbei, eine vollständige Verfüllung des Ringspaltes mit dem Mörtel zu gewährleisten.
„Für diese Sonderlösung benötigte man die Zustimmung im Einzelfall von der Obersten Baubehörde im bayrischen Innenministerium“, erklärt Günter Seibold, Leiter Anwendungstechnik der fischer Deutschland GmbH, und fährt fort: „Hierzu ermittelte das Institut für Fassaden- und Befestigungstechnik den charakteristischen Widerstand der Verbindung unter Querbelastung. Das Gutachten bestätigte die Eignung des fischer Systems für diesen Einsatzzweck.“ Für verschiedene Schraubendurchmesser, Langlochgrößen und Ankerplattendicken wurde das jeweilige Worst-Case-Szenario ergründet. Die vollflächige Verfüllung mittels des fischer FIS HB konnte in allen durchgeführten Untersuchungen nachgewiesen werden.
„Wir sind froh, dass fischer uns individuell beraten und betreut hat, um die passende Sonderlösung für unser Befestigungsvorhaben zu finden“, betont Erich Biefel, Objektleiter der Dobler Metallbau GmbH. „So konnten wir Injektionsmörtel zum Verfüllen der Ringspalte verwenden, die ein sicheres Tragverhalten für hohe Querzugbeanspruchung bieten. Dies steuerte zu dem schnellen und wirtschaftlichen Fortschritt sowie erfolgreichen Abschluss unseres Projekts bei.“ Auch eine extra Montageeinweisung führte der zuständige fischer Außendienstmitarbeiter Michael Stuis mit den Metallbauern durch. Dabei zeigte er ihnen, wie sie den Ringspalt der Konsolen mit dem Injektionsmörtel FIS HB verfüllen. „fischer ist es ein wichtiges Anliegen, seinen Kunden von der Planung bis zur Vollendung ihrer Bauvorhaben als starker Partner zur Seite zu stehen“, betont Stuis. Auf diese Weise „steckt“ das Unternehmen seine Dübel und sein Know-how in Architekturen weltweit.
Bilder: fischer